In vielen Vorortstraßen und in verkehrsberuhigten Zonen sind Erhebungen auf der Fahrbahn zusehen, die quer zur Fahrtrichtung aufgebracht sind. Diese Erhebungen werden als Bremsschwellen, Ralentisseur, Speedbump oder Rüttelschwelle bezeichnet. Bremsschwellen sollen vor allem den Verkehr beruhigen und dazu führen, dass Raser keine Chance haben. Es werden diverse Schwellenarten unterschieden. So sind beispielsweise kissenartige Schwellen oder Kreissegmentschwellen in Deutschland zu finden. Es gibt zudem Bremsschwellen, die wie runde Teller aussehen. Die kissenartigen Schwellen werden auch als Berliner Kissen bezeichnet.
Wieso wurden Bremsschwellen eingeführt?
Bremsschwellen sind seit den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts als immer mal wieder experimentell vorhanden. Zunächst wurden die Bremsschwellen nur in Wohngebieten eingesetzt, um die Autofahrer am Rasen zu hindern und die niedrige Geschwindigkeit einzuhalten. Die Form der Bremsschwellen wurde zunächst aus den Niederlanden übernommen. Dort ist die wirksame Verkehrsberuhigungsmaßnahme auch als Delfter Schwelle oder Delfter Hügel bekannt. Ende der 80er Jahre wurden weitere Bremsschwellen getestet, die als Krefelder Kissen bezeichnet werden. In Frankreich werden kissenartige Verkehrsberuhigungen eingesetzt, die in Berlin als Berliner Kissen erprobt werden.
Welche Formen können Bremsschwellen haben?
Bremsschwellen sind in kissenartigen, tellerförmigen und plateauförmigen Varianten erhältlich. Des Weiteren werden Rüttelstreifen und Kreissegmente unterschieden. Die Schwellen können punktuell gesetzt werden oder sie können über die komplette Fahrbahn angeordnet sein. Es gibt auch Bremsschwellen, die so angeordnet sind, dass Lücken für Motorradfahrer oder Radfahrer vorhanden sind. Die Zweiradfahrer können diese Lücke in Anspruch nehmen, um nicht über die Erhöhung zu müssen. Vierrädrige Fahrzeuge wie PKW und LKW müssen hingegen abbremsen. Die Bremsschwellen können aus Metall oder Kunststoff bestehen. Metallvarianten bieten eine längere Haltbarkeit.
Wie sind Bremsschwellen ausgerichtet?
Bremsschwellen werden quer zur Fahrbahn installiert und sollen PKWs sowie LKWs zu verkehrsberuhigtem Fahren anregen. Die Fahrzeuge müssen Abbremsen, wenn die jeweiligen Fahrzeugfahrer problemlos über die Schwelle fahren möchten.
Welche Höhe dürfen die Bremsschwellen haben?
Bremsschwellen werden auch als Temposchwellen bezeichnet und unterliegen dem deutschen Recht. Es gibt allerdings keine eindeutige gesetzliche Regelung des Einsatzes von Bremsschwellen. Die Höhe der Bremsschwelle richtet sich in der Regel nach der vorgeschriebenen Höchstgeschwindigkeit. Wenn 20 km/h eingehalten werden sollen, dann reicht eine Höhe von ungefähr 5 cm. Bei einer maximalen Geschwindigkeit von 5 bis 10 km/h sollten die Bremsschwellen ungefähr 7,5 cm hoch sein.
Warum gibt es Kritik an Bremsschwellen?
Die Schwellen sollen dort eingesetzt werden, wo eine Verkehrsberuhigung benötigt wird. Die Fahrzeuge sollen abbremsen müssen, wenn sie über die Schwelle fahren. Es wurde allerdings festgestellt, dass Bremsschwellen nicht immer zur Beruhigung des Verkehrs beitragen. Denn je nach Schwellenform kann der Autofahrer den Schwellen ausweichen. Des Weiteren kann eine Bremsschwelle auch zum extremen Abbremsen führen, wenn der Fahrzeugnutzer die Schwellen erst zu spät wahrnimmt. Das führt zu einem wahrnehmbaren Stoß. Bremsschwellen können modellabhängig auch zur Gefahr von Zweiradfahrern werden.
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