Kaum einem ist klar, dass in der heutigen Zeit kaum etwas ohne Elektrotechnik und Elektronik funktionieren könnte. Weder Licht noch Haushaltsgeräte, Unterhaltungselektronik, Sicherheitssysteme, Heizung oder Batterien würden funktionieren. Sehr wahrscheinlich gäbe es davon überhaupt nichts. In der Industrie gäbe es eine Menge weniger Fachrichtungen. Werner von Siemens war derjenige, der den Beginn der Elektrotechnikindustrie in Deutschland etablierte. Das Siemens Unternehmen baute in Europa die ersten Telegrafenleitungen.
Überblick
Die Industrie der Elektrotechnik und Elektronik lässt sich in zwei Bereiche, Stromversorgung und Gerätebau einteilen. Im Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (VDE) und/oder im Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V. (ZVEI) haben sich viele Ingenieure und Unternehmen zusammengeschlossen. 3.568 Unternehmen sind im Wirtschaftszweig Herstellung von elektronischen Ausrüstungen und im Wirtschaftszweig Datenverarbeitungsgeräte, elektronische und optische Erzeugnisse tätig.
Von diesen Unternehmen haben 94 Prozent weniger als 500 Angestellte, was die mittelständische Ausrichtung verdeutlicht. In der vom Statistischen Bundesamt herausgegebenen Branchenstatistik ist die Elektroindustrie in etwa 30 Wirtschaftszweige unterteilt. Sie gilt hier nicht als Gesamtbranche. Meist werden die Industriezweige Elektrotechnik und Elektronik in die Wirtschaftszweige 26 und 27 eingeordnet.
Beschäftige
Die Zahl derer, die in der Elektroindustrie beschäftigten Menschen, steigt stetig. Waren es im Jahr 2011 noch etwa 841.000 Menschen, stieg die Zahl am Ende des Jahres 2018 auf 890.000 Personen. Mit Blick auf die Anzahl der Beschäftigten wird deutlich, dass dies die zweitgrößte Branche Deutschlands ist. Die meisten Angestellten sind in den Bereichen Automation mit 277.500 Beschäftigten, Bauelemente mit 80.100 Beschäftigten, Energietechnik mit 63.400, Informationstechnik 14.300, Unterhaltungselektronik 10.200 und Batterien 8.700 tätig.
Umsatz
In den vergangenen Jahren schwankte der Umsatz der Elektroenergie zwischen 160 und etwa 200 Milliarden Euro. Der Umsatzanteil am gesamten Umsatz des verarbeitenden Gewerbes betrug zuletzt etwa 10,3 Prozent. Die Automation ist der bedeutendste Bereich in der Elektroindustrie. Im Jahr 2020 wurde in diesem Sektor rund ein Viertel des gesamten Umsatzes der Branche erzielt. Hierzu zählt der Schaltanlagenbau, elektrische Antriebe, Industriesteuerungen, Messtechnik, Prozessautomatisierung und Schaltgeräte.
Export/Import
In den letzten sechs Jahren konnte die Branche einen Exportwertanstieg elektronischer und elektrotechnischer Erzeugnisse verzeichnen. So betrug dieser beispielsweise im Jahr 2020 mehr als 203 Milliarden Euro. Dies macht mehr als deutlich, dass die Elektroindustrie zu den stärksten Exportbranchen innerhalb Deutschlands gehört. Die meisten Exporte finden nach China, Frankreich und die USA statt. Der gestiegene Exportwert sorgt gleichzeitig für einen erhöhten Importwert. 2020 kamen Erzeugnisse im Wert von etwa 190 Milliarden Euro nach Deutschland.
Innovation
Die Elektroindustrie zählt gleichzeitig zu den Innovationsbranchen innerhalb Deutschlands. Die Forschungs- und Entwicklungsausgaben wurden im Jahr 2019 mit über 19 Milliarden Euro beziffert. Der Sektor „Elektrische Maschinen und Geräte, elektrische Energie“ meldete beim deutschen Patentamt in den letzten fünf Jahren 7.000 Patente an.
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